Rundbrief 18

06. Mai 2021

Rundbrief 18

Hallo aus der Senne,

seit neun Tagen bin ich zu Hause in der Senne und in Quarantäne!

Meine 3 Monate in Moshi sind wieder einmal verflogen wie der Wind….!

Durch das regelmäßige Pendeln zwischen den Kontinenten, habe ich das Gefühl, die Zeit

geht noch schneller vorbei ! 

Nun möchte ich Euch aber berichten, was es Neues bei Family of Good Hope gibt.

Der tägliche Unterricht findet weiterhin statt. Auf Wunsch der Frauen treffen wir uns samstags nur noch einmal im Monat.

Die Frauen baten uns um einen Tag mehr frei, um z. B. Wäsche waschen zu können. Dieses nimmt viel Zeit in Anspruch,

da alles per Hand gewaschen wird und mit kaltem Wasser ( nur nebenbei… ich mache das auch, und weiß wieviel Arbeit das ist!!!)

An diesen Samstagen werden wir gemeinsam kochen und essen oder etwas besonderes stattfinden lassen, wie z.B.

eine kleine Einweisung in Facedecoration = schminken mit Angelica, sie hat darin eine Ausbildung.

Das ist natürlich nicht lebensnotwendig… aber es soll einfach nur Spaß machen!

Und welche Frau möchte nicht hübsch aussehen und gefallen ? 

Emmy unterrichtet einmal in der Woche eine Stunde Englisch. Für die weiteren Themen wie Family Planning, 

Genderbased violence, Ernährung und Gesundheit etc. laden wir weiterhin Dozenten ein.

Drei von den „neuen“ Frauen machen sehr gute Fortschritte im Nähen. Besonders Lucy entpuppt sich als richtige Profin !

Sie näht und kreiert sehr schöne Kleidung, besonders für Winnie, ihre kleine Tochter. 

Aber auch Agnes und Mary machen gute Fortschritte.

Über Agnes und ihre Familie berichtete ich im letzten Rundbrief. Ihrer kleinen Tochter Harriet geht es sehr gut,

sie ist ein fröhliches kleines Mädchen. Agnes Mutter hat eine gesunde kleine Tochter entbunden.

Zur Zeit unterstützen wir die ganze Familie finanziell 

mit einer kleinen Geldsumme wöchentlich. Agnes Vater hatte einen schweren Autounfall und kann seine Familie im

Moment nicht ernähren. Mit Agnes Mutter haben wir ein langes Gespräch geführt und sie gebeten, falls die Babies wieder krank werden, bitte

erst zu uns zu kommen, bevor sie den Witch doctor in Anspruch nimmt, der jedesmal auch viel Geld kostet! Sie hat eingesehen

und verstanden, dass ihre keine Enkelin fast gestorben wäre, und es hat sie sehr betroffen gemacht.

Mary hat inzwischen den Vater ihres Sohnes geheiratet. Sie ist einige Wochen sehr regelmäßig zum Unterricht gekommen,

aber leider seit 2 Wochen nicht mehr. Wir wissen, dass sie Probleme hat und auch häusliche Gewalt erfährt und ihr Ehemann ihr verbietet 

zu uns zu kommen. Leider können wir in dem Fall nicht viel machen. Emmy und Angelica versuchen jetzt zusammen mit einem

Mitglied des Gemeinderats, mit Mary, ihrem Vater und ihrem Ehemann ein Gespräch zu führen. Ich werde Euch berichten.

Esther und ihr kleiner Sohn Dennis sind im April zu Esters Eltern gefahren. Esters Eltern leben sehr einsam, drei Stunden Fußmarsch 

vom nächst liegenden Ort entfernt. Sie leben vom Ackerbau und Viehzucht. Emmy hat sie besucht und war erschrocken über die Armut.

Ester wird weiter im Projekt bleiben und voraussichtlich mit Lilly im Gästehaus wohnen.

Sie möchte eine Ausbildung ( es ist eher eine Weiterbildung ) im Haare frisieren, flechten etc. machen.

Wer Tansania bzw Afrika kennt, weiß um die wunderschönen und kunstvollen Flechtfrisuren und überhaupt Frisuren der Frauen hier!

Stundenlang kann so eine Sitzung dauern! 

Wir haben in Moshi eine Ausbildunsmöglichkeit für Ester gefunden, und haben mit ihr besprochen, dass sie im August/Septemer 

anfangen kann. Ihr Sohn Dennis ist dann ein Jahr alt und muß nicht mehr gestillt werden, und wir versuchen eine Betreuung für ihn zu finden.

Mit Hawa ist es immer noch sehr schwierig. Wir haben einen Arbeitspan für sie erstellt: Sie kommt an drei Tagen in der Woche und 

produziert „Ware“, sie stellt Tambi, Ubuyu, Karanga her und verpackt sie in kleine Tütchen. An zwei – drei Tagen in der Woche hat sie genug Zeit,

um diese dann zu verkaufen.  Mit dem erwirtschafteten Geld, soll sie neue Zutaten kaufen!  Es ist ein Versuch für die kommenden Monate. 

Upendo hat im April eine gesunde kleine Tochter zur Welt gebracht. Sie möchte gerne wieder zu uns kommen.

Mit Lucy und ihrer Mutter sind wir in Kontakt. In den vergangenen Wochen war Lucy stabil.

Ein Gespräch mit einem Psychologen hat mangels Kooperation bisher nicht stattgefunden.

Judith näht fleißig mit Agu ( Schneider ) und hat schon einige Aufträge erhalten. Sie kauft und besorgt sich ihre Materialien selbst.

Lilly beendet Ende des Monats ihre Schneiderausbildung. Sie möchte sich in Zukunft auf Hochzeitskleider spezialisieren –

ein sehr gutes Geschäft, da für Hochzeiten hier viel Geld ausgegeben wird. 

In den Osterferien hat uns Magreth für eine Woche besucht. Ihr geht es sehr gut, und das sieht man ihr auch an.

Sie ist, wie nicht anders zu erwarten eine der Besten in ihrem Kurs. Die Ausbildung macht ihr viel Spaß.

Leider wurde ihr Smartphone gestohlen, sodass wir ihr ein neues besorgen mußten. Es ist wichtig für ihre Ausbildung,

da sie vieles im Internet nachlesen muss. 

Miriam war in den Osterferien ebenfalls zwei Wochen in Bonite. Sie hat bei Mama Tom gewohnt, und hat sich mit Hawa und Neyfat ein Zimmer geteilt, 

Dafür haben wir extra ein Doppelbett gekauft. Miriam hatte in den Ferien Windpocken und mußte eine Weile das Haus hüten. 

Von Mama Toms Sohn Kelvin hat sie täglich eine Stunde Englisch – Nachhilfe erhalten. 

Dank meines kleinen Rav 4  konnten wir sie vom Internat abholen und wieder zurück bringen (1,5 Stunden Autofahrt von Moshi )

Auch Rose aus Daressalam hat uns in den Osterferien besucht. Ihr geht es gut.

Mit Karen (13) haben wir ein weiteres junges Mädchen in einem Internat untergebracht, in Kibosho.

Sie kommt aus armen Verhältnissen und lebt bei ihrer Mutter. Auch sie hat ( wie Magreth und Rose ) eine eigene Patenfamilie,

die ihr die Chance auf eine gute Schulbildung ermöglichen. 

Mama Mchurumbe ging es in den vergangenen Wochen nicht gut, sie ist sehr abgemagert und war viel krank.

Sie und ihr Mann finden kaum Arbeit. Trotz das sie regelmäßig von uns mit Nahrungsmitten versorgt wird, scheint es an Allem zu mangeln. Ihr sehnlichster 

Wunsch war es, ein Bett zu bekommen. ( Ich hatte immer ein Bett bei ihnen gesehen, aber es gehörte ihnen nicht ) Diesen Wunsch

haben wir ihnen erfüllen können. Sie haben ein Bett mit einer neuen Matratze, Bettwäsche, Kopfkissen und Wolldecke bekommen. 

Die Freude ist riesengroß. 

Baba Dhula geht es nicht gut.  Auch Cassims Gesundheitszustand wird zunehmend schlechter, er hat Tuberkulose bekommen, hat 

immer wieder starke AtemwegsInfekte und Durchfälle. Wir wissen, dass er seine ARV Therapie (Tbl.) nicht regelmäßig einnimmt. 

Daher haben wir entschieden, ein Internat für ihn zu finden, was Kinder mit HIV und anderen Beeinträchtigung aufnimmt.

Und wir sind fündig geworden. Es ist ein kirchliches Internat in Machame ( 25 Min. Autofahrt von Moshi).

Die Pastoren dort waren so berührt von Cassius Geschichte, sodass ein Pastor sofort entschieden hat, Cassim bei sich und seiner Frau aufzunehmen,

besonders in den Ferien. 

Wir sind darüber sehr, sehr froh und dankbar. Das Internat liegt wunderschön, es ist sehr sauber, es gibt fünf Mahlzeiten am Tag und kranke Kinder,

wie Cassim werden besonders betreut.

Hiermit würde ich gerne einen Aufruf starten, für eine Patenschaft für Miriam und Cassim.

Die Internatsgebühren plus Anschaffungen wie Schulhefte, Schuluniform, Schultasche, Schuhe,Toilettenartikel etc. Beträgt ca. 

2 Millionen TSH/Jahr

Das sind ca.800 Euro/Jahr pro Kind.

Den Zwillingen Doren und Dorena geht es ebenfalls gut, sie machen weiterhin große Fortschritte in der Kindertagesstätte.

Wir brachten sie im März für einige Untersuchungen ins Krankenhaus, da sie ihren Stuhl nicht halten konnten und die Lehrerinnen 

den Verdacht eines evtl. Mißbrauchs hatten. Zum Glück hat sich dieser nicht bestätigt. Es wurde ein Harnwegsinfekt festgestellt 

und ein leichter Vitaminmangel. Dieses konnte medikamentös behandelt werden.

Fast täglich haben wir Anfragen von Frauen und Mädchen, die in unser Projekt aufgenommen werden möchten. Selbst der 

Gemeinderat fragt immer wieder, ob wir noch Kapazitäten haben, junge schwangere Mädchen aufzunehmen. 

Der Bedarf ist sehr groß!  Aber wir haben unserer Grenzen. Mir liegt nach wie vor sehr viel daran, die Frauen und Mädchen mit

Ihren Kindern und zum Teil Familien ganz und gut zu betreuen, sodass sie rundherum gestärkt, selbstbewußt,

selbstbstimmt, ausgebildet und gesund  ihr Leben leben können. 

Wir stehen im engen und sehr guten Kontakt mit dem Gemeinderat von Bonite. Durch ihn erhalten wir Unterstützung, wenn wir 

Probleme mit den Eltern der Frauen haben, oder wie im Fall Ester mit ihrer Pflegemutter, die uns bis heute das Bett,

was wir ihr für Ester und Dennis zur Verfügung gestellt haben noch nicht zurück gegeben hat. Auch mit Lucys Problematik 

erhalten wir Unterstützung.

Emmy nimmt an den regelmäßigen Meetings des Gemeinderats teil.  Natürlich werden wir auch gefragt, uns finanziell an z.B. 

dem Bau einer Mädchenschule im Ort zu beteiligen. Was wir unseren Möglichkeiten entsprechend auch  tun.

In den letzten Wochen haben Emmy und ich angefangen, an den benötigten Papieren und Dokumenten zu arbeiten, die wir 

für die Zulassung einer NGO in Tansania benötigen. Dieses nahm und nimmt einiges an Zeit in Anspruch. Wenn ich wieder 

Zurück bin, werden wir weiter daran arbeiten.

Wegen Covid-19 konnte ich schon letztes Jahr keine Präsentationen machen und werde es dieses Jahr auch nicht machen können!

Das ist sehr Schade, daher möchte ich Euch auf diesem Wege bitten, von Family of Good Hope zu erzählen. 

Jede Spende kommt zu 100% dem Projekt und hiermit den Frauen und Kindern zugute. 

Mit meiner Website gibt es leider auch seit einiger Zeit Schwierigkeiten, sie kann nicht aufgerufen werden. Ich hoffe,

dass dieses in naher Zukunft wieder möglich sein wird.

Mit herzlichen Grüßen und Danke für Eure Anteilnahme, Euer Interesse und Eure Unterstützung,

Monika

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