Rundbrief 12

Hallo aus Moshi,

Es ist an der Zeit, endlich den ersten Rundbrief in diesem Jahr zu schreiben.

Seit dem 27. Januar bin ich wieder in Moshi. Meine ersten Tage waren gleich ganz ausgefüllt

mit den Planungen und Vorbereitungen für den Besuch einer Gruppe aus der Heimat, bei Family of Good Hope. Wir haben aufgeräumt, geputzt, gebacken, Obst geschnitten, Stühle und Tische getragen, die Männer haben ein Regen/Sonnensegel angebracht. Dank vieler, fleißiger Hände hat alles wunderbar geklappt, und der Besuch unserer Gäste war ein wunderschönes und besonderes Erlebnis für meine Frauen und Kinder und natürlich für mich, und ich hoffe ebenso für unsere Gäste aus Deutschland.

Karibu tena!

Während meiner Abwesenheit ( Nov. Dez. Jan.) ist alles gut gelaufen. Die Frauen haben sich regelmäßig an den Samstagen getroffen und genäht. Einiges davon konnten wir schon verkaufen.

Mama Kibibi hat sich wieder um die Familien gekümmert ( Baba Dhula und Kinder und Anna und ihre Zwillinge)

Ich hatte im Voraus Nahrungsmittel etc. für 3 Monate gekauft.

Der geplante Unterricht mit Emmanuel, dem Arzt hat nicht geklappt. Er ist nicht erschienen! Da ich aus Erfahrung gelernt habe… hatte ich ihm nichts im Voraus bezahlt.

Das Sandalen – Projekt werde ich zunächst einstellen, da Amalia die Sandalen  nicht verkauft. Ich habe sie gefragt, woran das liegt, erhielt aber keine plausible Antwort. Ich glaube, dass sie zu schüchtern ist. Sie näht sehr gut und sollte vielleicht mehr in diese Richtung gehen. Wir werden sehen…!

Judith geht immer noch und auch sehr gerne in das Mawella Vocational Training Center, um dort nähen zu lernen. Mit der Tagesmutter ihrer Kinder gab zwischendurch ein paar Probleme, die wir besprechen konnten.

Leider werden meine Frauen mit sehr viel Neid und Eifersucht konfrontiert, bes. Judith. Das ist nicht einfach , zumal ich es teilweise auch verstehen kann. Die Not ist groß !

Lilly hat ihren Job verloren, da sie zu Hause bei ihrer Stiefmutter bleiben mußte, um diese nach der Entbindung ihres zweiten Kindes zu unterstützen. Da Lilly immer den Wunsch geäußert hat, auch nähen zu lernen, habe ich die Gelegenheit genutzt und sie ebenfalls im Mawella V.T.C. angemeldet.

Die Freude bei Lilly war/ist groß. Ihr kleiner Sohn Daniel wird von der Stiefmutter betreut.

Sie hat in sehr kurzer Zeit große Fortschritte im Nähen gemacht.

Magreth hat erfolgreich ihren ( vergleichbaren) Realschulabschluß absolviert, und bewirbt sich jetzt 

für eine weiterführende Schule ab Juli. Da sie bis dahin noch Zeit hat, haben wir überlegt, wie sie diese sinnvoll nutzen kann. Gemeinsam haben wir entschieden, dass ein Computerkurs das richtige wäre. Sie geht jetzt ebenfalls ins Mawella V.T.C. und belegt einen Kurs für drei Monate.

Nach ihrem Unterricht besucht sie Judith und Lilly in der Nähklasse, und bleibt bis zum Ende, so das sie gemeinsam nach hause fahren können.

Anna ist im siebten Monat schwanger, sie arbeitet im kleinen Shop ihres Onkels und backt weiter Brot und Kuchen. Sie hat uns die letzten Samstage gezeigt, wie Mandasi (ein Hefegebäck wie Donuts, wird hier sehr viel gegessen, bes. zum Frühstück ) Donuts und Samusas gemacht werden. Wir hatten wieder viel Spaß und volle Bäuche!!!

Seit Januar gehen Kassim ( der kleine Stiefsohn von Baba Dhula) und Dani ( Die Fam. wird von einer Patin unterstützt) in den gleichen Kindergarten wie Shafi ( Judith) und Greyson (Anna)

Baba Dhula und seinen Kindern, sowie Anna und den Zwillingen geht es gut. 

Baba Dhula hat Dank einer Spenderin ein Bett und eine Matratze erhalten, sie müssen jetzt nicht mehr auf dem Boden schlafen. Die Freude darüber ist immer noch sehr groß!

Die kleinen Zwillinge sehen gut aus und laufen jetzt, und ich habe sie zum ersten Mal lachen sehen, darüber habe ich mich riesig gefreut.

Jane habe ich in ihrer Schule besucht. Der Schuldirektor versicherte mir, dass sie sehr gute Fortschritte macht, und wenn sie so weitermacht, kann sie Ende des Jahres die Prüfungen schaffen. ( Realschulabschluss) Dann können wir gemeinsam überlegen, wie es weitergehen kann.

Elisa ist erst Mitte März mit der Ausbildung im YMCA fertig. Im letzten Rundbrief schrieb ich, dass sie im Januar fertig sein wird. Sie arbeitet ebenfalls sehr gut.

Rose geht es in Daressalam ebenfalls gut, die Ausbildung macht ihr viel Spaß und sie scheint mir glücklich zu sein. Wir haben regelmäßig Kontakt. Über Ostern wird sie nach Moshi kommen.

Unsere Samstag Treffen finden weiterhin statt und sind immer gefüllt mit viel Lachen und Spaß! Die Frauen haben sich vorgenommen, nur noch Swahili mit mir zu sprechen… das ist Super für mich, so lerne ich am schnellsten!!! ( Es besteht noch Hoffnung…)

Im Nebenraum steht eine Kiste mit Duplo( Legosteine) und es spielen an manchen Samstagen bis zu 15 Kinder damit! Es ist eine Freude zu sehen, wieviel Spaß sie haben. Anfangs gab es immer wieder Streitigkeiten, aber mittlerweile klappt es immer besser, und ich muß auch keine Hosentaschen – Kontrollen mehr durchführen…! 

Zur Zeit bin ich auf der Suche nach einer vertrauensvollen, interessierten, beständigen und ehrlichen Frau, die mein Projekt während meiner Abwesenheit betreuen und leiten kann. Es ist wahrlich nicht einfach! Aber ich habe einige Vorschläge erhalten und werde in den kommenden Wochen Gespräche führen. Ich werde euch dann berichten.

In der zweiten Märzwoche werde ich für einige Tage nach Daressalam fahren, und mir ein ähnliches 

Projekt, wie Family of Good Hope, anzuschauen. Bin schon sehr gespannt.

Obwohl es hier sehr warm ist, und ich sehr schwitze, genieße ich es, immer draußen sein zu können.

Es ist hell und sehr grün.

Das Coronavirus ist noch nicht in Tansania angekommen und laßt uns beten, dass es auch so bleibt!

Es wäre eine Katastrophe!

Ich schicke euch viele Grüße und Sonnenstrahlen,

Monika

Rundbrief 12
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